26.08.2022
Inhalt dieses Artikels
Mit einem eigenen Swimmingpool im Garten können Sie sich Urlaubsflair nach Hause holen. An heißen Sommertagen bietet er Ihnen eine erfrischende Abkühlung und für Kinder ist es sowieso das Größte, in einer Poollandschaft im Garten nach Lust und Laune zu plantschen.
Wer sich und der Familie diesen Wunsch erfüllen möchte, kann entweder gleich ein Haus mit vorhandenem Innen- oder Außenpool kaufen oder einen solchen nachträglich bauen (lassen). Woran in beiden Fällen zu denken ist und welche Besonderheiten dabei zu beachten sind, haben wir für Sie im Folgenden zusammengefasst.
Haus mit Swimmingpool: die möglichen Varianten
Pool ist nicht gleich Pool. Es gibt verschiedene Arten, verbunden mit unterschiedlichen Kosten. Welcher der für Sie richtige ist, hängt von Ihren persönlichen Bedürfnissen, dem vorhandenen Platz und letzten Endes auch von Ihrem Budget ab. Zur ersten Orientierung: Damit Sie und mindestens eine weitere Person in Ihrem Privatpool auch wirklich komfortabel schwimmen können, sollte er – solange wir nicht von einem Naturpool sprechen – über Mindestmaße von 7 m Länge, 4 m Breite und 1,20 m Tiefe verfügen.
Tipp: Eine Tiefe von 1,40 m erweist sich in der Praxis meist als guter Kompromiss aus „schwimmgeeignet“ und kosteneffizient.
Diese Poolvarianten gibt es
- Der Klassiker – ein Außenpool. Dieser ist fest verbaut und wird zum größten Teil (50 - 75%) im Erdreich versenkt. Wichtig dabei: Entsprechende Wasser- und Stromleitungen müssen vorhanden sein.
- Die Oase – ein Innenpool. Meist wird er im Keller oder Erdgeschoss errichtet. Entscheidend ist hier eine ausreichende Lüftung, da in Innenräumen meist eine hohe Verdunstung vorherrscht.
- Der Flexible – ein Aufstellpool. Viele Baumärkte bieten kostengünstige Varianten, die auf ebenen Flächen schnell auf- und wieder abgebaut werden können. Besonders praktisch: Bei einem Umzug kann der Aufstellpool einfach mitgenommen werden und auch ein kleiner, integrierter Pool auf der Terrasse oder einem Balkon sind so schnell realisierbar.
- Die Naturversion – ein Naturpool oder Schwimmteich. Wer die „naturverbundene“ Variante eines Pools wünscht, sollte sich hierfür entscheiden. Der große Vorzug: Die Reinigung des Wassers erfolgt dabei durch Pflanzen und Gestein oder durch einen Biofilter – also auf eine ökologisch unbedenkliche Weise, ohne Chemie.
Vergessen dürfen Sie aber nicht: Naturpools nehmen für gewöhnlich weitaus mehr Platz ein und sind komplizierter in der Planung, da sie zusätzlich aus einer Pflanzenzone bestehen. Weiterhin sind sie für gewöhnlich ein im Kreislauf geführtes Badegewässer, das heißt, das Poolwasser wird über einen Filter gereinigt und wieder frisch zugeführt, wodurch es sich in einer natürlich fließenden Bewegung befindet. Das hat zwei Effekte: Es ist kein Wasserwechsel notwendig, aber das – in der Regel ohnehin nicht beheizte – Wasser ist dadurch auch nochmals kühler.
Einen ausführlichen Artikel zu natürlichen Garten-Pools finden Sie in Ausgabe 1 /2022 unseres BESTE LAGE Magazins – hier geht es direkt zum Artikel.
Die ungefähren Kosten im Überblick
Die Kosten variieren zum Teil sehr stark. Günstig wird es vor allem dann, wenn Sie sich für einen einfachen Aufstellpool entscheiden. Dieser ist bereits ab 200 Euro zu haben. Außen- und Innenpools hingegen können – je nach Größe – schnell mit mehreren Tausend Euro zu Buche schlagen, wobei zur Wahl steht, ob man einen rechteckigen oder einen ovalen Pool kaufen möchte.
Die preislichen Unterschiede ergeben sich meist aus der Materialwahl, beispielsweise, weil Kunststoffbauten oft teurer als Stahlkonstruktionen sind. Ein weiterer entscheidender Faktor ist natürlich die Größe.
Mit diesen Preisen können Sie bei der Anschaffung in etwa rechnen (zzgl. ggf. Aushubs-, Montage-, Lieferungs- und Betriebskosten), wobei sich der kleinste Preis jeweils auf die bereits erwähnte Mindestgröße von 7 x 4 x 1,20 bezieht:
- Stahlwand-Pool: ab ca. 1.000 Euro
- Vorgefertigte Kunststoff-Bauten (GFK): ab ca. 5.000 Euro
- Naturteich: ab ca. 10.000 Euro
- Gemauerte Konstruktionen: ab ca. 25.000 bis 30.000 Euro
- Edelstahlbecken: ab ca. 30.000 Euro
Hinzu kommen Heizkosten, aber moderne Solartechnologie ermöglichen es auf der anderen Seite, die laufenden Ausgaben dafür wieder zu senken. Mit dem richtigen Dämmmaterial können Sie zudem einem zügigen Wärmeverlust vorbeugen – gut isoliert werden sollten dazu sowohl der Boden als auch die Seitenwände, beispielsweise mit speziellem Hartschaum wie extrudiertem Polystyrol („XPS“). Hier erfahren Sie mehr zu diesem Material.
Haus oder Villa mit Pool kaufen: Experten-Tipps für Ihre erfolgreiche Suche
Immobilien mit Pool sind sehr gefragt. Daher kann ein Pool bei einem Haus mit einer Wertsteigerung von ca. 25.000 bis 50.000 Euro einhergehen. Wenn Sie ein schönes Haus mit Pool gefunden haben, das insgesamt Ihren Vorstellungen entspricht, sollten Sie Ihrem neuen privaten Schwimmbad auf jeden Fall Ihre besondere Aufmerksamkeit schenken.
Wir haben Ihnen eine Checkliste zusammengestellt, worauf Sie beim Kauf eines Hauses mit Pool achten sollten. Unsere Tipps haben wir dabei unterteilt nach Lage-, Zustand- und Kostenkriterien.
Diese Kriterien sind wichtig bei der Lage des Pools:
- Überprüfen Sie die Himmelsrichtung. Wer sich möglichst viel Sonne beim Poolbaden wünscht, sollte Pools wählen, die sich in Südlage befinden. Für alle, die gern morgens Ihre Bahnen ziehen, ist eine Position in Südostlage ideal. Auch ein Beachten der Windrichtung ist sinnvoll, da bei einer Lage in häufiger Windrichtung oft Blätter in den Pool wehen können.
- Achten Sie auf Freiflächen. Große Bäume und Sträucher in Beckennähe können für viel Laub und Verschmutzung in Ihrem Pool sorgen. Grundsätzlich gilt: Freistehende Anlagen sind leichter sauber zu halten und eröffnen viele Gestaltungsideen für einen Garten mit Pool.
Diese Kriterien sind wichtig in Bezug auf den Zustand des Pools:
- Werfen Sie einen Blick auf die Innenauskleidung. Natürlich können Sie bei einem Besichtigungstermin nicht mal eben kurz in den Pool abtauchen, um sich „von unten“ einen Eindruck von Zustand und Alter des Pools zu machen – aber: zu empfehlen wäre es eigentlich. Anhand von Verfärbungen an den Fliesen oder der Poolfolie können Sie das Alter zumindest grob abschätzen und auch die Intensität der Pflege in den letzten Jahren überprüfen.
- Inspizieren Sie die Pooltechnik. Pumpen, Filteranlage, Filterkessel, Heizung: Kein herkömmlicher Pool kommt ohne zusätzliche technische Gerätschaften aus, die ihrerseits Platz beanspruchen. Sie sollten sich zeigen lassen, wo diese Anlagen untergebracht und wie zugänglich sie gestaltet sind.
- Fragen Sie nach dem Modernisierungsgrad. Ein Pool ist wie eine kleine Immobilie für sich. Erkundigen Sie sich deshalb danach, auf welchem technologischen Stand zum Beispiel die Filter sind – und ziehen Sie ggf. einen Fachmann zu Rate. Ist die Anlage älter, können Sie hierfür gleich ein nötiges Extra-Budget ansetzen.
- Schauen Sie bei Innenpools nach oben. Dieser Tipp mag zunächst verwundern, ist aber sehr wichtig. Bei unzureichender Belüftung können an der Decke Schimmelflecken durch verdunstetes Wasser entstehen. Auch die Wände sollten Sie dahingehend genau überprüfen.
Diese Kriterien sind wichtig bei der Kostenanalyse des Pools:
- Lassen Sie sich Betriebskostenabrechnungen zeigen. Bestehen Sie in diesem Punkt ruhig auf volle Transparenz, damit es im Nachhinein keine bösen Überraschungen gibt, zum Beispiel bei höheren Heizkosten durch ältere Ölheizungen.
- Kalkulieren Sie mit den Poolkosten. Ein Haus mit Pool muss man sich leisten können. Für einen Pool schlagen unter anderem Reparaturen, Instandhaltung, Chlor oder Desalgin sowie Pflege-Zubehör (Kescher, Abdeckfolien, Reinigungsroboter) zu Buche.
- Planen Sie mit wirklich jedem Kostenpunkt. Rechnen Sie sämtliche Aufwände für den Pool konsequent in die Kosten für den Kauf und die spätere Finanzierung mit ein.
Und das Wichtigste: Lassen Sie sich nicht von einem schicken Pool alleine blenden. Ihre Aufmerksamkeit sollte letztlich auf dem gesamten Objekt liegen.
Als erfahrener Immobilienmakler stehen wir gerne an Ihrer Seite, um die wichtige Objektivität bei der Bewertung einer Immobilie mit Pool zu bewahren. Wir unterstützen Sie auf jeden Fall sehr gern dabei, ein kleines oder auch großes Haus mit Pool zu finden, das genau Ihren Vorstellungen entspricht. Dazu können Sie gerne jederzeit mit uns Kontakt aufnehmen.
Tipps für den Selberbau und die Pflege: So haben Sie lange Freude an Ihrem Pool
Wer handwerklich geschickt ist und einige grundsätzlichen Dinge beachtet, kann auch selber einen Pool bauen. Wir haben Ihnen Tipps zusammengestellt, mit denen Sie dieses Vorhaben planen können.
Unsere Tipps für Pools „Marke Eigenbau“
- Klären Sie das Thema „Baugenehmigung“. In jedem Bundesland gibt es dazu eigene Regeln, die unter anderem auch die Größe des Pools betreffen. Meist sind Außenpools mit bis zu 100 Kubikmetern (11 m Länge, 6 m Breite, 1,5 m Tiefe) genehmigungsfrei. Innenpools sind hingegen meist genehmigungspflichtig.
Am besten erkundigen Sie sich bei Ihrem Bauamt in der Stadt oder Gemeinde, was erlaubt ist und was nicht. Auch ein Schwimmbadfachbetrieb wird die Regelungen in Ihrer Region kennen. - Prüfen Sie die Bodenbeschaffenheit. Wenn Sie den Pool in den Boden einlassen möchten, ist es unumgänglich, den Boden zuvor zur prüfen. Ist der Boden sehr erdig oder sandig, ist der Aushub meist kein großes Problem – bei dichtem Wurzelwerk, vielen größeren Steinen oder gar Fels brauchen Sie ggf. Spezialwerkzeug und müssen mehr Aufwand und Zeit einplanen.
- Gewährleisten Sie Ebenerdigkeit. Auch wenn es für das bloße Auge nicht immer ersichtlich ist: Viele Gartenflächen weisen ein Gefälle auf. Dazu lässt sich festhalten, dass eine Neigung von über 1% vor dem Poolbau zu begradigen ist. Wie das im Detail funktioniert, können Sie in dieser Anleitung nachlesen.
- Stellen Sie Wasser- und Stromzugang sicher. Beides sind Grundvoraussetzungen für den Betrieb eines Pools, und insbesondere im Außenbereich nicht grundsätzlich gegeben. Lassen Sie sich bei diesen Themen am besten von Profis in diesem Bereich beraten.
- Beachten Sie Mindestabstände. Ob Indoor oder Outdoor: Höchstwahrscheinlich gibt es Vorgaben hinsichtlich von Bauten, die sich in der Nähe Ihres Nachbargrundstücks befinden. Vor dem ersten Spatenstich sollten Sie das unbedingt klären und dafür u.a. auch einen Blick ins Grundbuch werfen.
- Wählen Sie eine windgeschützte, sonnige Lage. Ihr Pool sollte möglichst vor Wind geschützt auf Ihrem Grundstück platziert werden – aber immer noch so offen ausgerichtet sein, dass genügend Sonneneinstrahlung gewährleistet ist (Stichwort verglaste Wand im Innenbereich). Zusätzlicher Tipp: Wählen Sie den Standort bei einem Außenpool auch so, dass im Garten theoretisch auch eine nachträgliche Überdachung möglich wäre.
- Achten Sie auf Stabilität und Trockenheit. Ein Pool braucht ein solides Fundament. Als Untergrund ist daher harte Erde sehr empfehlenswert. Wichtig ist beim Poolbau auch der Einsatz einer Bodenplatte. Diese muss vor der Einbringung des Beckens zunächst aus Beton gegossen werden. Beim Mauern des Pools sollte darauf geachtet werden, dass die Platte mindestens eine Dicke von 20 bis 30 cm aufweist.
Beachten Sie außerdem: Vor dem Einbau der Bodenplatte ist eine Entwässerung vonnöten. Andernfalls kann es zu Staunässe kommen, was im Winter Risse in der Bodenplatte verursachen könnte.
Steht Ihr Pool erst einmal in ihrem Garten oder auf Ihrer Terrasse möchten Sie ihn natürlich möglichst lange genießen. Das Gute ist: Das haben Sie mit einer richtigen Pflege zum großen Teil selbst in der Hand.
Unsere Tipps für die richtige Pool-Pflege
- Tauschen Sie das Wasser regelmäßig aus. Mindestens einmal pro Jahr sollten Sie das alte Wasser komplett durch neues ersetzen. Sie vermeiden dadurch, dass Filteranlagen verstopft werden und sich Dreck an den Fliesen festsetzt.
- Lassen Sie Ihre Filteranlage regelmäßig warten. Das unterstützt die Sauberkeit des Wassers in Ihrem Pool. Informationen zur korrekten Wartung erhalten Sie vom jeweiligen Anbieter Ihrer Filteranlage.
- Checken Sie regelmäßig den PH-Wert. Er sollte nach Möglichkeit im neutralen Bereich zwischen 7 und 7,4 liegen. Durch die Zugabe von Chlor können Sie diesen Wert entsprechend nach oben und unten regulieren. Alternativ kann dies auch ein sogenannter „Dosierschwimmer“ übernehmen; dieser gibt über einen längeren Zeitraum gleichmäßig viel Chlor über sich auflösende Tabletten ins Becken ab. Auf diese Art können Sie Flecken am Boden verhindern, die bei zu hohen Chlor-Dosierungen entstehen können.
Ein zeitgemäßer Tipp: Als natürliche Alternative für Chlor empfiehlt sich der Einsatz von Desalgin. Es handelt sich um ein flüssiges Konzentrat, welches effektiv das Wachstum von Algen und Bakterien eindämmt. Dabei ist es nicht nur chlor- und sulfatfrei, sondern entzieht dem Wasser als willkommener Zusatz-Effekt sogenannte Trübstoffe und lässt es dadurch klarer wirken. Extra-Tipp: den Dosierschwimmer einfach mit einer Schnur an der Pool-Leiter befestigen. - Wählen Sie eine UV-beständige Abdeckung. So können Sie verhindern, dass eindringende Sonnenstrahlen die Algenbildung in Ihrem Pool fördern.
- Setzen Sie einen Saugroboter ein. Blätter auf der Wasseroberfläche sollten Sie möglichst schnell mit einem Kescher hinausfischen. Für Unrat, der sich bereits auf dem Grund befindet, sollten Sie am besten mit einem Saugroboter arbeiten.
Fazit
Ein modernes Haus mit Swimmingpool muss kein unerfüllter Plan bleiben. Mit ein paar Tipps und Achtsamkeiten sowie einer soliden Finanzplanung lässt sich fast alles realisieren. Wer sich bei diesem speziellen Thema im Zuge der Immobiliensuche mit einem Experten an der Seite wohler fühlt, sollte mit einem erfahrenen Immobilien-Makler wie VON POLL IMMOBILIEN zusammenarbeiten.