22.08.2022
Inhalt dieses Artikels
In Lexikon-Episode 5 des VON POLL IMMOBILIEN Podcasts führen Wolfram Gast, Chief Digital Officer bei VON POLL IMMOBILIEN, und Moderatorin Susanne Hauf ein spannendes Interview zum großen Themenbereich Digitalisierung in der Immobilienbranche.
Wie steht es um die 'Digitalität' der deutschen Immobilienbranche? Welche digitalen Tools sind für die Branche inzwischen unumgänglich? Wie werden die Digitalisierungsmaßnahmen den Immobilienkauf der Zukunft prägen? Das spannende Gespräch über diese und weitere Themen können Sie hier jetzt direkt anhören oder als Transkript in 'traditioneller Manier' durchlesen. Wir wünschen Ihnen dabei viel Vergnügen!
Podcast-Episode 'Digitalisierung in der Immobilienbranche' – komplettes Transkript
Moderatorin Susanne Hauf:
Der Kauf einer Immobilie ist für viele Menschen die größte Transaktion ihres Lebens.Einen derart wichtigen Schritt gehen sie zusammen mit einem persönlichen Ansprechpartner vor Ort. Gleichzeitig haben Käufer und Verkäufer aber auch einen hohen digitalen Anspruch.So wollen sich Käufer bereits vor einer Besichtigung umfassend über die Immobilie informieren. Das bedeutet, dass die Bereitstellung von digitalen Informationen eine immer größere Rolle spielt, etwa virtuelle Besichtigungen, 3D-Rundgänge oder Drohnenaufnahmen. Verkäufer hingegen erwarten digitale Tools, die entlang des gesamten Vermarktungsprozesses Komplexität und Aufwand reduzieren und alles so einfach wie möglich machen.Wie digital die Immobilienbranche in Deutschland heute schon ist, welche digitalen Tools inzwischen unumgänglich geworden sind und wie die Digitalisierung den Immobilienkauf in Zukunft verändern wird – darüber sprechen wir mit Wolfram Gast, dem Chief Digital Officer bei VON POLL IMMOBILIEN. Hallo, Herr Gast, schön, dass Sie da sind.
Wolfram Gast, Chief Digital Officer VON POLL IMMOBILIEN:
Grüße Sie, ich freue mich auf das Gespräch.
Susanne Hauf:
Mein Name ist Susanne Hauf. Ich bin die Moderatorin des Podcasts. Herzlich Willkommen.Die Bedürfnisse der Konsumenten haben sich verändert. Digitale Angebote rund um ein Produkt ermöglichen es den Kunden, ihre Kaufentscheidung auf detaillierte Beschreibungen mit Fotos und Videos und nicht zuletzt auf umfassende Bewertungen zu stützen. Wolfram Gast, trifft das auch auf die Immobilienbranche zu?
Wolfram Gast:
Ja, das trifft genauso auch auf die Immobilienbranche zu. Denn die Bedürfnisse der Kaufinteressenten haben sich natürlich auch bei uns verändert.Viele Kaufinteressenten wollen sich heutzutage bereits vor einer Besichtigung umfassend über die Immobilie informieren. Das bedeutet im Klartext, dass die Bereitstellung von digitalen Informationen auch in der Immobilienvermittlung, sprich dem Kauf und Verkauf, eine immer größere Rolle spielt. Sie sagten es ja gerade eingangs, virtuelle Besichtigungen über 3D-Rundgänge, Drohnenaufnahmen, aber auch statistische Details zur Mikrolage in interaktiven Marktberichten. Das sind die Informationen und auch die Vehikel, über die Kaufinteressenten sich heutzutage bereits vor der Besichtigung vor Ort informieren wollen.Und es ist ja auch absolut nachvollziehbar, dass Menschen, die sich für eine hochpreisige Immobilie bei uns interessieren, sich natürlich auch zu Recht entsprechend hochwertige Informationen und Präsentationen wünschen. Und das eben nicht nur auf persönlicher, sondern auch auf digitaler Ebene.
Susanne Hauf:
Seit wann gibt es diesen Trend?
Wolfram Gast:
Da kann man schon ganz klar sagen, dass die Pandemie ein entscheidender Treiber für die Digitalisierung von Unternehmen und das auch branchenübergreifend war. In meinen Augen ist das Gute daran, dass sowohl die Akzeptanz der Kunden gegenüber digitalen Tools, aber eben auch die Erwartungshaltung an diese spürbar in den letzten zwölf bis 24 Monaten gestiegen ist. Was einem Unternehmen wie uns deutlich Rückenwind und natürlich auch Ansporn, Motivation, Begeisterung für weitere digitale Innovationen gibt, um den Bedürfnissen unserer Endkunden gerecht zu werden.Nichtsdestotrotz muss man aber auch festhalten, dass der Immobilienkauf oder -verkauf für die meisten Menschen die größte und oftmals auch einmalige Transaktion ihres Lebens ist. Trotz aller Begeisterung für das Thema Digitalisierung, was natürlich auch in der Natur meiner Position liegt und die damit verbundenen Vorteile, ist weiterhin die individuelle Beratung durch einen persönlichen, lokalen Ansprechpartner vor Ort im Mittelpunkt. Digitale Lösungen sind dabei eine ideale Ergänzung und unterstützen einen effizienten und transparenten Vermarktungsprozess.
Susanne Hauf:
Auf der einen Seite sind digitale Tools also eine Erweiterung des Serviceangebots in der Immobilienvermittlung. Anderseits aber auch unumgänglich bei der Akquise, das heißt, um neue Käufer und Verkäufer zu gewinnen. Herr Gast, die Digitalisierung in der deutschen Immobilienbranche – wie sieht der Status quo tatsächlich aus?
Wolfram Gast:
Hand aufs Herz, also unabhängig davon, ob es sich um administrative Aufgaben oder Kernaspekte der Wertschöpfungskette handelt, ich würde sagen, bei der deutschen Immobilienwirtschaft ist, was das Thema Digitalisierung anbelangt, schon noch deutlich Luft nach oben. Wir bei VON POLL IMMOBILIEN fokussieren uns in diesem Sinne bei der Digitalisierung auf Themen, die den Verkaufs- und Kaufprozess unserer Kunden deutlich einfacher, transparenter und erfolgreicher gestalten und ganz wichtig natürlich auch die Tätigkeit des Maklers noch effektiver und produktiver machen.Man kann sagen, dass wir bereits schon sehr viel geschafft haben, es liegt aber ehrlicherweise noch genauso viel vor uns. Eines ist wirklich klar und dessen muss man sich heutzutage bewusst sein, die Geschwindigkeit der Veränderung wird deutlich zunehmen. Wer heute nicht die passenden Strukturen und Strategien im Unternehmen entwickelt, wird mittelfristig das Nachsehen haben.
Susanne Hauf:
Und was bedeutet das konkret?
Wolfram Gast:
Konkret bedeutet das, dass man zum Beispiel schon heute mit digitalen Tools Abläufe verbessern und vereinfachen kann, wie etwa bei der Objektbewertung, der Exposé-Erstellung und auch dem Versand der Exposés. Genauso auch wie beim Terminmanagement, angefangen von der Erstberatung über Besichtigungsmanagement bis hinten raus zum Notar. Seit ein paar Jahren ist es auch gängige Praxis, möchte ich jetzt sagen, Objektbesichtigungen am Bildschirm über virtuelle Rundgänge durchzuführen. Das spart vielen Beteiligten entsprechend Zeit und Geld und schont glücklicherweise auch die Umwelt. Zudem haben sich Werbekanäle wie Google, Facebook und Co. als Must haves etabliert, um einerseits die Sichtbarkeit und den Bekanntheitsgrad zu unserer Marke VON POLL IMMOBILIEN zu erhöhen und natürlich auch, um andererseits Neukunden zu gewinnen.Auch Kooperationen mit sogenannten PropTech-Unternehmen gehören zur neuen Normalität, um eine Vielzahl digitaler Services schnell und ressourcenarm im eigenen VON POLL IMMOBILIEN Ökosystem nahtlos einbinden und Endkunden schnell und einfach zur Verfügung stellen zu können. Aufgrund der Pandemie hat die Digitalisierung noch einmal richtig Fahrt aufgenommen. Das muss man ganz klar sagen, dass sich alle Marktteilnehmer anpassen mussten, um das Geschäft möglichst kontaktlos und mittels Video- und Bildschirmübertragung weiterführen zu können. Durch das optimale Zusammenspiel digitaler Lösungen und der persönlichen Beratung durch Experten vor Ort stellen wir Relevanz und Nähe zum Kunden sicher. In meinen Augen ein super wichtiger Erfolgsfaktor, um das Vertrauen mit dem Kunden zu stärken und gleichzeitig entscheidende Effizienzvorteile zu sichern.
Susanne Hauf:
Von eSigning über künstliche Intelligenz bis hin zum Internet der Dinge – das sind die Themen, die den digitalen Wandel vorantreiben und die Branche verändern werden. Sowohl die USA, Großbritannien oder auch die skandinavischen Regionen sind hier in sehr vielen Bereichen führend. Welche digitalen Tools sind aus der Immobilienvermittlung nicht mehr wegzudenken?
Wolfram Gast:
Um diese Frage ideal beantworten zu können, muss man, glaube ich, unterscheiden, was erwartet der Käufer und was erwartet der Eigentümer?Käufer in meinen Augen erwarten heute definitiv die Möglichkeit von virtuellen Besichtigungen, sogenannten 360-Grad-Rundgängen. Dann sind Themen wie ein digitaler Besichtigungsraum mit umfassenden Objekt- und Lageinformationen rund um die Immobilie relevant, digitaler Dokumentenaustausch, Online-Terminmanagement, Echtzeit-Finanzierungschecks, kann ich mir die Immobilie überhaupt leisten, passt sie in mein Budget?Eigentümer auf der anderen Seite erwarten eine professionelle, digitale Online-Immobilienbewertungsmöglichkeit, die ihnen umfassende Informationen nicht nur zu Preis, sondern vielleicht auch zur historischen und zur zukünftigen Preisentwicklung bereitstellt. Der Online-Gebotsmanager, um den Verkaufsprozess digital, transparent und fair unterstützen zu können, ist in meinen Augen sehr wichtig und besonders für unsere Eigentümer-Verkäufer-Zielgruppe ist das Thema Echtzeit-Berichterstattung zum Verkaufsfortschritt essenziell. Denn unser Anspruch ist es, dass der Eigentümer-Verkäufer immer top aktuell informiert ist, wie gut die Vermarktung seiner Immobilie läuft.
Susanne Hauf:
Moderatorin: Und wie reagieren die Kunden auf diese neuen Ideen?
Wolfram Gast:
Sehr gute Frage. Da die Digitalisierung ja auf den Kundenbedarf bei uns ausgerichtet ist, bringt diese entsprechende Vorteile logischerweise mit sich, die wiederum von unserer Kundschaft sehr geschätzt und angenommen werden. Grundsätzlich kann man sagen, je eher ein digitaler Service bestehende Alltagsprobleme löst, umso leichter und schneller wird dieser vom Endkunden angenommen. Geht es darum, neue Services oder Produkte zu etablieren, die es so in der analogen Welt zuvor nicht gab, dauert die breite Akzeptanzphase natürlich schon entsprechend länger.Aber trotz aller Digitalisierung, die persönliche und individuelle Beratung ist und bleibt entscheidend. Auch wenn die zuvor genannten Neuerungen nämlich den Verkauf der eigenen Immobilie deutlich vereinfachen, kaufen wohl die wenigsten Interessenten ein Haus oder eine Wohnung, ohne diese vorher live gesehen zu haben. Ich glaube, das kennen wir alle aus unserem Privatleben. Es ist also wichtig, dass der Makler beziehungsweise Immobilienexperte auch bei Vor-Ort-Terminen persönlich anwesend ist und diese fachlich begleitet. Zudem gibt es trotz der ausführlichen Beschreibungen, Daten und Fakten natürlich noch weitere Fach- sowie rechtliche Fragen, die kompetent vom Immobilienexperten beantwortet werden können.
Susanne Hauf:
Vielen Dank Wolfram Gast, Chief Digital Officer bei VON POLL IMMOBILIEN.
Wolfram Gast:
Sehr gerne, es war mir eine Freude.
Susanne Hauf:
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