Die Grunderwerbsteuer ist eine wichtige Abgabe, die zu den Kaufnebenkosten beim Immobilienerwerb gehört. Die Grunderwerbsteuer basiert auf einem prozentualen Anteil des Kaufpreises und fällt an, sobald in Deutschland ein Grundstück oder eine Immobilie den Eigentümer wechselt. Die Höhe variiert je nach Bundesland und beträgt zwischen 3,5 % und 6,5 %.
Wie hoch ist die Grunderwerbsteuer in Thüringen?
Bis zum 31. Dezember 2023 betrug der Grunderwerbsteuersatz in Thüringen 6,5 %. Ab dem 1. Januar 2024 wurde dieser jedoch auf 5,0 % gesenkt. Diese Änderung positioniert Thüringen im nationalen Vergleich im mittleren Bereich der Grunderwerbsteuersätze. Da die Grunderwerbsteuer einen bedeutenden Teil der Kaufnebenkosten ausmacht, sollte sie bei der finanziellen Planung eines Immobilienkaufs sorgfältig einkalkuliert werden.
Grunderwerbsteuer in Thüringen berechnen
Da die Grunderwerbsteuer in Thüringen derzeit 5,0 % des Kaufpreises der Immobilie beträgt, verwenden Sie folgende Formel, um die Steuer zu berechnen:
Grunderwerbsteuer = Kaufpreis x Steuersatz
Beispiel: Bei einem Kaufpreis von 400.000 Euro würde die Grunderwerbsteuer 20.000 Euro betragen (400.000 € x 0,05).
Fälligkeit der Grunderwerbsteuer
Um den Immobilienerwerb in Thüringen zu erleichtern, gibt es verschiedene Fördermöglichkeiten, die Käufer nutzen können:
Beim Kauf einer Immobilie wird die Grunderwerbsteuer direkt nach Vertragsabschluss fällig. Der Notar informiert das Finanzamt über den Grunderwerb.
Nach Prüfung ergeht ein Steuerbescheid, der innerhalb eines Monats zu begleichen ist. Die Unbedenklichkeitsbescheinigung wird erst nach Zahlung der Steuer ausgestellt und ist für den Grundbucheintrag notwendig.
Steuererleichterungen
In folgenden Fällen entfällt die Grunderwerbsteuer oder wird reduziert:
Erbschaften und Schenkungen unterliegen anderen Steuerarten.
Verkäufe zwischen engen Familienmitgliedern sind steuerfrei (§ 3 Nr. 6 GrEStG).
Kaufpreise unter 2.500 Euro sind steuerfrei (§ 3 Nr. 1 GrEStG).
Für Gesellschaftsanteile gelten besondere Regelungen (§ 1 Abs. 2a GrEStG).
Möglichkeiten der Erstattung
Unter bestimmten Voraussetzungen ist es möglich, die Grunderwerbsteuer zurückzufordern. Das gilt zum Beispiel, wenn:
Der Kaufvertrag rückabgewickelt wird (z. B. bei Rücktritt).
Keine Grundbucheintragung erfolgt, weil der Vertrag nicht erfüllt wurde.
Erstattungsfähige Fälle:
Kaufvertrag wird innerhalb von zwei Jahren rückgängig gemacht (§ 16 Abs. 2 Nr. 1 GrEStG).
Fehlerhafte Berechnungen der Steuer, z. B. durch nicht steuerpflichtige Bestandteile wie Möbel.
Übertragungen innerhalb der Familie, die steuerfrei sind (§ 3 GrEStG).
Hinweise:
Eine Rückerstattung erfolgt nur auf Antrag beim Finanzamt.
