Wirtschaftsforscher prognostizieren steigende Immobilienpreise
09/02/2024 · Autor: Marius Grumbt
Die vorhergesagte Beendigung des Rückgangs der Haus- und Wohnungspreise, wie von Ökonomen prognostiziert, findet nun erste Bestätigung durch konkrete statistische Daten.
Laut einer Studie des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW Köln) ist der Abwärtstrend bei den Immobilienpreisen in Deutschland gestoppt. Im Zeitraum von Oktober bis Dezember 2023 stiegen die Kaufpreise für Eigentumswohnungen um 0,8 Prozent im Vergleich zum Vorquartal, wie die Auswertung zeigt. Bei Ein- und Zweifamilienhäusern verzeichnete man ein ähnlich hohes Plus von 0,6 Prozent. Die IW-Experten unter der Leitung von Michael Voigtländer interpretieren dies als Anzeichen für eine Phase der Bodenbildung auf dem Markt.
Die Studie legt nahe, dass die Phase stärkerer Preisreduktionen in der zweiten Jahreshälfte 2023 abgeschlossen wurde und eine Kehrtwende erreicht zu sein scheint. Dennoch bleibt das Preisniveau im Vergleich zum ersten Quartal 2022 sowohl bei Eigentumswohnungen als auch bei Ein- und Zweifamilienhäusern immer noch um mehr als acht Prozent niedriger. Insbesondere Immobilien mit schlechter Energiebilanz sind laut der Untersuchung günstiger geworden.
Mieten klettern weiter nach oben
Die Prognose des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) lautet, dass vor dem Hintergrund erwarteter weiterer Zinssenkungen für Immobiliendarlehen im Jahr 2024, anhaltender Mietpreisanstiege und positiver Einkommensentwicklungen in privaten Haushalten eine Normalisierungsphase auf dem Kaufmarkt eintreten wird. Es wird davon ausgegangen, dass die Transaktionszahlen wieder steigen werden, wenngleich eine sprunghafte Rückkehr zu den sehr hohen Transaktionsvolumina bis zum Jahr 2021 nicht zu erwarten ist. Vielmehr deutet alles darauf hin, dass sich der Markt auf dem Weg zu einer schrittweisen Erholung befindet.
Ein längerfristiger Trend betrifft hingegen diejenigen, die keine Immobilieneigentümer sind. Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) stellte fest, dass seit dem Beginn der Hochinflationsphase im ersten Quartal 2022 und den damit einhergehenden Zinssteigerungen für Immobiliendarlehen eine verstärkte Dynamik bei den Neuvertragsmieten zu verzeichnen ist. Diese Dynamik scheint sich bis zum Jahresende 2023 weiter intensiviert zu haben. Im vierten Quartal waren die Neuvertragsmieten demnach um 5,3 Prozent höher als im Vorjahr und stiegen im Vergleich zum Vorquartal um 1,6 Prozent. Bundesweit betrachtet sind die Neuvertragsmieten innerhalb von zwei Jahren durchschnittlich um 8,7 Prozent gestiegen.
Quelle: Spiegel online
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