So haben sich die Immobilienpreise in Düsseldorf entwickelt
12/02/2024 · Autor: Marius Grumbt
Gemäß der Analyse des Berliner Beratungs- und Forschungsinstituts Empirica sind die Angebotspreise für Immobilien im Jahr 2023 quartalsweise weiter gesunken, mit Ausnahme des kleinen Marktes für neue Ein- und Zweifamilienhäuser. Die Untersuchung basiert auf Immobiliendaten aus über 100 Quellen und zeigt einen durchgehenden Rückgang der in Inseraten angegebenen Preise für Bestandswohnungen seit Anfang 2022. Für gebrauchte Häuser, die älter als zehn Jahre sind, ist dieser Rückgang seit dem zweiten Quartal 2022 zu verzeichnen.
Eine interessante Beobachtung aus der Analyse des Instituts der deutschen Wirtschaft ist, dass die Immobilienpreise in den zehn größten Städten im Vergleich vom dritten zum vierten Quartal 2023 nirgendwo so stark gefallen sind wie in Düsseldorf, nämlich um 1,9 Prozent. In den meisten anderen Metropolen war hingegen ein leichter Aufwärtstrend zu beobachten.
Laut den Daten von Empirica sanken die Angebotspreise für Bestandswohnungen von ihrem Höchstwert von 4871 Euro pro Quadratmeter zu Beginn des Jahres 2022 auf 4150 Euro pro Quadratmeter, was einem Rückgang um knapp 15 Prozent entspricht. Für gebrauchte Häuser fielen die Preise ebenfalls, und zwar um knapp 14 Prozent von 6465 Euro pro Quadratmeter Ende Juni 2022 auf 5573 Euro pro Quadratmeter.
Die Zahlen von Empirica zeigen zudem, dass Neubauten zwar leicht an Wert verloren haben, jedoch zuletzt deutlich seltener verkauft wurden. Der Preis für Neubauwohnungen sank von 7282 Euro pro Quadratmeter im September 2022 um knapp drei Prozent auf 7065 Euro pro Quadratmeter. Bei Neubauhäusern lag das Preisniveau zuletzt bei 5916 Euro pro Quadratmeter, während es zu Beginn des Jahres 2022 noch 6567 Euro pro Quadratmeter betrug, was einem Rückgang um zehn Prozent entspricht.
Im Vergleich über einen längeren Zeitraum wird deutlich, dass die Preise nach wie vor auf einem hohen Niveau liegen. Vor fünf Jahren waren Bestandswohnungen noch um 18 Prozent günstiger, und vor zehn Jahren betrug der Preisunterschied sogar mehr als 40 Prozent. Dies bedeutet, dass die Preise in diesem Zeitraum um knapp 70 Prozent gestiegen sind. Ein Vergleich mit dem Durchschnittswert der sieben größten Städte Deutschlands, der um 25 Prozent höher liegt, verdeutlicht, dass die Immobilienpreise in Düsseldorf signifikant höher sind. Darüber hinaus weist die Preisentwicklung in Düsseldorf eine steilere Kurve auf als der Durchschnittswert der anderen Städte.
Gemäß Empirica gibt es weiterhin kein Halten bei den Mieten. Im vierten Quartal des vergangenen Jahres wurde sogar die Grenze von zwölf Euro pro Quadratmeter Kaltmiete für Bestandswohnungen überschritten. Seit mehr als zwei Jahren steigen die Angebotsmieten kontinuierlich, insgesamt um mehr als zwölf Prozent.
Auf Immoscout24 beträgt der Anstieg knapp 18 Prozent, wobei 12,36 Euro pro Quadratmeter erreicht werden. Bei den Kaufpreisen zeigen sich nicht ganz so deutliche Abwärtstrends wie bei Empirica. Dennoch waren auch hier quartalsweise Rückgänge bei den Angebotspreisen für Bestandswohnungen im gesamten Jahr zu verzeichnen.
Eine interessante Beobachtung aus der Analyse des Verkaufsportals ist, dass die Nachfrage, gemessen an den Anzeigenaufrufen, auch bei Bestandsimmobilien zum Kauf wieder zunimmt. Ende 2022 wurde bei Wohnungen ein Tiefpunkt erreicht, jedoch hat sich dieser Wert mittlerweile erholt. Eine ähnliche Entwicklung ist bei Bestandshäusern zu beobachten. Trotzdem bleibt die Zurückhaltung bei Neubauten bestehen. Neben dem hohen Preisniveau könnte dies auch auf Pleiten von Entwicklern zurückzuführen sein. Die anziehende Nachfrage könnte auf ein Ende der sinkenden Preise hinweisen. Im Wohnbarometer von Immoscout zeigen sich die Preise bei Bestandshäusern sogar bereits stabil (5493 Euro pro Quadratmeter), bei Neubauten deutet sich gar eine Trendumkehr an.
Optimistisch äußert sich Gesa Crockford, Geschäftsführerin von Immoscout. „Angesichts der gesunkenen Inflationsrate und der wieder stabileren Zinslage kehrt eine gewisse Planungssicherheit und damit auch die Kaufnachfrage zunehmend zurück. Für viele rückt der Traum vom Eigenheim wieder ein Stück näher.“
Noch gebe es zudem ein gutes Angebot, was sich jedoch bei guter Nachfrage ab der zweiten Jahreshälfte ändern werde. „Es ist nicht davon auszugehen, dass die Preise noch mal so spürbar nachgeben werden wie im zweiten Halbjahr 2022.“ Auch das Institut der Deutschen Wirtschaft geht von einer Stabilisierung aus.
Quelle: RP online