Die eigene Immobilie ist krisensicher und wertstabil – denn wohnen muss man ja immer. So sehen viele ältere Hausbesitzer beruhigt dem Ruhestand entgegen. Doch ist die eigen genutzte Immobilie wirklich ein Garant für entspanntes Altwerden?
„Nach 30 Jahren ist endlich alles abbezahlt – endlich können wir uns wieder etwas leisten“, so lautet die Hoffnung vieler Eigenheimbesitzer. Den Traum vom Haus hatte man sich früh erfüllt und viele Jahre lang auf andere Ausgaben verzichtet. Doch bietet eine abbezahlte Immobilie wirklich einen so starken Wert in der Alterssicherung?
Ein Haus kostet immer auch Geld.
Auch, wenn man sich die monatliche Miete spart, wohnt man in einer abbezahlten Immobilie leider nicht kostenlos. Als Immobilienmakler wissen wir aus vielen Gesprächen mit Immobilienbesitzern, dass gerade bei älteren Häusern die monatliche Belastung nicht unerheblich sein kann. Zum einen sind es die laufenden monatlichen Unterhaltskosten wie Heizung, Strom, Wasser und Versicherungen. Zum anderen aber haben bestimmte Elemente in einem Haus einfach nur eine bestimmte Lebensdauer. Bei Häusern kann man sprichwörtlich die Uhr danach stellen, wann welche Kosten auf den Eigentümer zukommen: Fenster, Fassade, Heizung, Dach, Elektrik – hier können die Kosten schnell durch die Decke schießen.
Aus Erfahrung wissen wir, dass sich im Schnitt nach 30 Jahren, wenn die Immobilie anfängt in die Jahre zu kommen, die Kosten schnell summieren.
Gerade in der aktuellen Zeit, welche durch eine hohe Inflation, steigende Energiekosten und steigende Rohstoffpreise gekennzeichnet ist, stehen viele Eigenheimbesitzer vor der Frage, ob sie ihre Immobilie auch in Zukunft halten können. Manchmal kann es tatsächlich sinnvoller sein, das Einfamilienhaus aus den 1980er Jahren gegen eine moderne Eigentumswohnung zu tauschen. Der Trend, Immobilien früher den Lebensumständen anzupassen, anstatt die Eigennutzung eisern durchzuziehen, ist auch bei uns- rund um Bocholt und dem Westmünsterland - klar erkennbar. Junge Familien brauchen Platz und verfügen zugleich eher über die Möglichkeiten, ein älteres Haus zu sanieren. Ältere Menschen dagegen verzichten häufig gerne auf ein Zimmer oder einen großen Garten, wenn sie sich dafür mehr Lebensqualität und Freiheit gönnen können.
Eine klare Kalkulation ist dabei das A und O, um eine Entscheidung fällen zu können
Um abzuwägen, ob die Kosten, die mit der eigenen Immobilie zusammenhängen auch zukünftig getragen werden können, empfehlen wir folgende Rechnung durchzuführen: Monatliche Einnahmen aus Rente und anderen Quellen gegen Unterhaltskosten und anstehende Reparaturmaßnahmen. Dann hat man Klarheit darüber, was man monatlich für den Werterhalt des Hauses zurücklegen sollte.
Hilfreiche Fragen hierzu:
- Wie hoch sind die monatlichen Einkünfte (z.B. Rente, Zusatzrente, Kapitalerträge)?
- Wie hoch sind die Unterhaltskosten pro Monat (z.B. Versicherungen, Heizung, Strom, Wasser)?
- Was wird als nächstes fällig (z.B. Heizung, Dach, Fassade)?
- Sind bestimmte (altersgerechte) Umbaumaßnahmen notwendig (z.B. Barrierefreiheit, Treppenlift)?
Wir als Makler kennen die Erfahrungswerte, wann welche Maßnahmen, wie z.B. die Erneuerung der Heizung „fällig“ werden.
Gerne beraten und begleiten wir Sie bei Ihrer Entscheidung.
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