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Energetische Sanierung: Gründe, Maßnahmen, Fördermöglichkeiten. Wir klären auf!

25/07/2022 · Autor: Bocholt


Themen wie Nachhaltigkeit, Energiewende und Klimaschutz, nehmen einen immer größeren Raum in Gesellschaft und Politik ein. Bereits seit vielen Jahren forciert die EU diese Themen, um die gesetzten Klimaziele zu erreichen. Der Krieg in der Ukraine hat uns 2022 noch einmal deutlich aufgezeigt, wie schnell sich die Lage auf dem Energiemarkt, dramatisch verschlechtern kann. Es ist davon auszugehen, dass Politik und Wirtschaft in Zukunft noch mehr Wert auf Nachhaltigkeit legen, um neben dem Umweltschutz vor allem auch die Unabhängigkeit für sowohl Immobilieneigentümern als auch der gesamten Gesellschaft zu vergrößern. Für die energetische Sanierung bedeutet das, dass es zahlreiche Förderangebote und Unterstützung - aber auf absehbare Zeit auch mehr Verpflichtungen und staatliche Regulierung geben wird. Seien Sie darauf vorbereitet und sehen Sie es als Chance.

In diesem Beitrag möchten wir Ihnen einen Überblick über das komplexe Thema verschaffen und folgende drei Kernfragen beantworten: 

  1. Welche Maßnahmen fallen unter die energetische Sanierung?
  2. Wie finanziere ich die Maßnahmen und von welchen Fördermitteln kann ich dabei Gebrauch machen?
  3. Lohnt sich eine energetische Sanierung?

 

  1. Welche Maßnahmen fallen unter die energetische Sanierung?

Generell lässt sich sagen, dass eine energetische Sanierung eine bauliche Maßnahme an einer Bestandsimmobilie ist, die das Ziel verfolgt, den Energieverbrauch für Heizung und Warmwasser zu senken.

Eine Immobilie ist ein Gesamtsystem und so sollten Sie es bei einer energetischen Sanierung auch betrachten. Die einzelnen Bereiche lassen sich separat voneinander energetisch sanieren – oder zeitgleich als eine große Maßnahme. In der Regel ist das eine Frage Ihrer Investitionsmöglichkeiten. Welche Maßnahmen in welcher Kombination und Reihenfolge am sinnvollsten sind, hängt immer auch von der jeweiligen Immobilie ab.

Die Maßnahmen im Überblick:

  • Fassadendämmung: Die Fassadendämmung ist eine der effektivsten Methoden zur Energieeffizienz. Allein mit einer Dämmung der Außenwände lassen sich bis zu 35 Prozent der Energiekosten einsparen.
  • Dachdämmung: Das Dach eines Hauses bietet aufgrund seiner Größe viel Angriffsfläche für Wärme und Kälte. Durch eine gute Dämmung des Daches lassen sich schnell bis zu 30 Prozent der Wärmeenergie einsparen.
  • Kellerdämmung: Im Vergleich zu anderen Sanierungsmaßnahmen ist die Dämmung der Kellerdecke relativ einfach und kostengünstig. Sie ist als Einzelmaßnahme ein guter Start bei der energetischen Sanierung einer Immobilie.
  • Fenster: Einfach verglast und zum Teil undichte Rahmen – bei vielen
    alten Fenstern ist der Wärmeverlust in kalten Jahreszeiten vorprogrammiert. Moderne Fenster hingegen wirken im Winter und Sommer mit einem niedrigen Wärmedurchgangskoeffizienten (Wärmedämmwert) wahre Wunder. Heutzutage geht es nicht nur darum, ob das Fenster zwei- oder dreifach verglast ist. Edelgas zwischen den Scheiben oder Feuchtigkeitsabsorber im Rahmen bewirken bei vielen Modellen ebenfalls positive Effekte.
  • Heizung: Durch einen modernen Heizkessel lässt sich schnell bis zu 20 Prozent der Energie einsparen. Allerdings empfiehlt sich vor dem Einbau einer neuen Heizungsanlage die Erneuerung der Dämmung, damit die Wärme auch im Haus bleibt. Im Fall der energetischen Sanierung eignen sich unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit vor allem Wärmepumpenheizungen, Solarthermie oder Pelletheizungen. Welches Heizsystem sich für die jeweilige Immobilie am besten eignet muss jedoch immer individuell entschieden werden und lässt sich nicht pauschal beantworten.
  • Lüftung: Da gut gedämmte Immobilien - um unerwünschte Wärmeverluste zu vermeiden - sehr luftdicht sind, steht die Luft viel länger im Raum. Es reicht dann nicht mehr aus, mit Hilfe der Fenster zu lüften. Eine Lüftungsanlage verringert Feuchtigkeit und Geruchsausbreitung, beugt Schimmel vor und reinigt die Luft.
  • Photovoltaik: Gerade in Kombination mit einer Wärmepumpe - welche Antriebsstrom benötigt, welcher durch die Photovoltaik-Anlage selbst produziert werden kann - bietet die Installation einer Photovoltaik-Anlage einen großen Anreiz. Zudem sorgt ein zusätzlicher Stromspeicher dafür, dass der tagsüber erzeugte Solarstrom auch nachts genutzt werden kann.

 

  1. Wie finanziere ich die Maßnahmen und von welchen Fördermitteln kann ich dabei Gebrauch machen?

Zunächst lässt sich sagen, dass sich die meisten Investitionen der energetischen Sanierungsmaßnahmen langfristig durch ihre Energieeinsparpotenziale auszahlen werden. Es sollte sich jedoch immer die Frage gestellt werden, welche Maßnahmen im Einzelfall benötigt werden, ob sich die Kombination bestimmter Maßnahmen oder sogar eine Komplettsanierung anbietet und welche finanziellen Mittel zur Verfügung stehen. Zudem kann von verschiedenen Förderungen Gebrauch gemacht werden, durch welche auch finanziell aufwendigere Maßnahmen infrage kommen. Bei Förderungen der KfW besteht im Falle der energetischen Sanierung die Wahl zwischen den beiden Fördermöglichkeiten: Günstige Darlehen inklusive Tilgungszuschüsse oder einmalige Zuschüsse ohne Zurückzahlung. Neben der KfW bietet auch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) die Bezuschussung von energetischen Sanierungsmaßnahmen an. Maßgeblich ist die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG).

Auch werden energetische Sanierungen in Deutschland steuerlich begünstigt. Seit 2020 können somit auch Selbstnutzer steuerlich hiervon profitieren. So können insgesamt 20 Prozent der Kosten für energetische Sanierungsmaßnahmen abgesetzt werden (maximal bis zu 40.000 Euro).

Im Jahr der Sanierungsmaßnahme sowie im folgenden Kalenderjahr können jeweils bis zu 7 Prozent (höchstens 14.000 Euro) in der Steuererklärung angesetzt werden. Im dritten Jahr sind es bis zu 6 Prozent (höchstens 12.000 Euro).

Welche Bedingungen hierzu konkret erfüllt werden müssen, können Sie in unserem Ratgeber zur „Energetischen Sanierung“ nachlesen.

Wichtig ist zudem, dass sich Steuerermäßigungen und staatliche Förderungen in der Regel nicht kombinieren lassen. Hier müsste im Einzelfall geprüft werden, welche der beiden Alternativen lohnenswerter ist.

 

  1. Lohnt sich eine energetische Sanierung?

Mit einer fachmännisch umgesetzten energetischen Sanierung sparen Sie langfristig Kosten für Strom, Heizung und Warmwasser. Dem stehen die anfänglichen Investitionen gegenüber. Zum Teil lassen sich diese Kosten mit ohnehin notwendigen Maßnahmen an der Immobilie sinnvoll verknüpfen. Eine pauschale Aussage über das finanzielle Einsparpotenzial lässt sich angesichts zahlreicher Faktoren nicht treffen und ist von Immobilie zu Immobilie verschieden. Darum gibt es auch kaum belastbare Beispielrechnungen zu diesem Thema.

Es lässt sich allerdings sagen, dass zwei Drittel des Energieverbrauchs im Haushalt in Deutschland auf das Heizen entfallen. Laut Deutscher Energie-Agentur spart eine umfassende energetische Sanierung bis zu 80 Prozent der Ausgaben. Die Sanierungskosten lassen sich laut dena langfristig komplett über diese Einsparungen refinanzieren. Welche Maßnahmen technisch sinnvoll und angesichts des Gebäudetyps möglich sind, muss für jede Immobilie individuell herausgefunden werden. Hierzu ist es ratsam einen Energieberater hinzuzuziehen, welcher mithilfe objektspezifischer Informationen der Immobilie eine seriöse Kalkulation aufstellt.

Neben den finanziellen Gründen steigert eine energetische Sanierung zudem die Wohn- und Lebensqualität. Eine Lüftungsanlage zum Beispiel verbessert die Raumluft, reduziert die Gefahr von Schimmel und durch warme Oberflächen und ausbleibende Zugluft werden die Wohnräume behaglicher.

 

Sie möchten mehr zum Thema der „Energetische Sanierung“ erfahren?

Dann sehen Sie sich unseren Ratgeber zu diesem Thema an: www.immowissen-bocholt.de

 

Gerne beraten wir Sie ebenfalls persönlich zu Ihren Fragen: 02871/9958980

 

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