Mehrfamilienhäuser sind eine langfristige Kapitalanlage und müssen gepflegt werden, um ihren Wert zu erhalten oder sogar zu steigern. Neben den gesetzlichen Anforderungen zur Energieeffizienz bieten Sanierungen eine große Chance, die Attraktivität der Immobilie zu erhöhen, Mieter langfristig zu binden und den Verkaufspreis zu optimieren. Doch welche Pflichten bestehen für Eigentümer? Welche Modernisierungen lohnen sich wirklich? Und welche Förderungen können genutzt werden?
In diesem Artikel erfahren Sie alles Wichtige über die Sanierung von Mehrfamilienhäusern, welche Maßnahmen sich auszahlen und wie Sie den Wert Ihrer Immobilie steigern können.
Gesetzliche Pflichten: Was Vermieter beachten müssen
1. Energieeinsparverordnung (GEG)
Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) schreibt vor, dass Bestandsgebäude bestimmte energetische Mindeststandards erfüllen müssen. Dazu gehören unter anderem:
Dämmung der obersten Geschossdecke (sofern sie nicht den Mindestanforderungen entspricht)
Austausch von veralteten Heizkesseln (abhängig vom Alter und der Art der Heizanlage)
Pflicht zur Erstellung eines Energieausweises bei Vermietung oder Verkauf
2. Instandhaltungspflichten gemäß BGB
Vermieter sind verpflichtet, das Mehrfamilienhaus in einem bewohnbaren Zustand zu halten. Dazu gehören:
Erhalt der Bausubstanz (z. B. Dach, Fassade, Fenster)
Sicherung der Wohnqualität (z. B. Sanitäranlagen, Strom- und Wasserversorgung)
Verkehrssicherungspflicht (z. B. Schutz vor Gefahren durch marode Bauteile)
Unterlassen Vermieter notwendige Maßnahmen, kann dies zu Mietminderungen oder sogar zu rechtlichen Konsequenzen führen.
Chancen zur Wertsteigerung: Welche Sanierungsmaßnahmen lohnen sich?
1. Energieeffiziente Modernisierung & niedrige Nebenkosten als Wettbewerbsvorteil
Energetische Sanierungen senken nicht nur die Betriebskosten für Mieter, sondern steigern auch die Attraktivität der Immobilie und den Wiederverkaufswert. In Zeiten steigender Energiepreise sind geringe Nebenkosten ein echter Wettbewerbsvorteil und erleichtern die Vermietung.
Zu den wichtigsten Maßnahmen zählen:
Dachdämmung & Fassadensanierung: Reduziert Heizkosten, verbessert das Raumklima und verhindert Feuchtigkeitsprobleme.
Moderne Heiztechnik: Umstellung auf eine effizientere Heizform (z. B. Wärmepumpe, Brennwerttechnik) reduziert langfristig die Kosten.
Fenstererneuerung: Dreifachverglasung steigert den Wohnkomfort und senkt den Energieverbrauch erheblich.
2. Feuchtigkeits- und Schimmelprobleme vermeiden
Besonders in unsanierten Altbauten ohne ausreichende Fassadendämmung oder moderne Lüftungssysteme treten häufig Probleme mit Feuchtigkeit und Schimmelbildung auf.
Ungedämmte Fassaden können im Winter zu kalten Innenwänden führen, auf denen sich Feuchtigkeit niederschlägt. Die Folge: erhöhte Schimmelbildung, was sowohl die Wohnqualität als auch den Wert der Immobilie beeinträchtigen kann.
Fehlende Lüftungsanlagen sind in energetisch modernisierten, aber luftdichten Gebäuden problematisch. Eine kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung kann Abhilfe schaffen, indem sie Feuchtigkeit abtransportiert und gleichzeitig die Heizkosten senkt.
3. Wohnraumaufwertung & Grundrissoptimierung
Ein gut durchdachter Grundriss kann den Marktwert deutlich erhöhen. Mögliche Maßnahmen:
Zusammenlegung oder Teilung von Wohnungen, um die Zielgruppe zu erweitern
Balkon- oder Terrassenanbau zur Steigerung der Wohnqualität
Barierearme oder barrierefreie Gestaltung, um die Immobilie für eine ältere Zielgruppe attraktiv zu machen
4. Modernisierung von Bädern & Küchen
Alte Bäder und Küchen sind oft ein K.-o.-Kriterium für Kaufinteressenten und Mieter. Eine Modernisierung mit zeitgemäßen Materialien und effizienter Wassertechnik kann den Mietpreis und den Verkaufswert erhöhen.
5. Digitalisierung & Smart Home
Technologien wie smarte Heizungssteuerung, digitale Schließsysteme oder Ladeinfrastruktur für E-Autos steigern die Attraktivität und sichern die Zukunftsfähigkeit der Immobilie.
Fördermöglichkeiten: Welche finanziellen Hilfen gibt es?
Sanierungen können mit erheblichen Kosten verbunden sein, doch der Staat bietet verschiedene Förderprogramme an, um Eigentümer zu entlasten.
1. KfW-Förderprogramme
Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bietet zahlreiche Zuschüsse und Kredite für Sanierungsmaßnahmen, unter anderem:
KfW-Effizienzhaus 261/262: Zinsgünstige Kredite für energetische Sanierungen
Einzelmaßnahmenförderung für Dämmung, Heizungstausch oder Fensteraustausch
2. BAFA-Zuschüsse
Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) unterstützt Maßnahmen zur Energieeffizienz:
Zuschüsse für Wärmepumpen, Solarthermie und Biomasseheizungen
Förderung für Energieberatungen zur Planung von Sanierungsvorhaben
3. Steuerliche Vorteile
Eigentümer können bestimmte Sanierungskosten steuerlich geltend machen:
Sonderabschreibungen für energetische Modernisierungen
Absetzung von Handwerkerkosten in der Einkommensteuererklärung
4. Regionale Förderprogramme
Zusätzlich gibt es in vielen Bundesländern und Kommunen Förderungen für spezielle Maßnahmen wie Fassadensanierungen oder Photovoltaikanlagen.
Fazit: Sanierung als Chance zur Wertsteigerung
Die Sanierung eines Mehrfamilienhauses ist nicht nur eine gesetzliche Verpflichtung, sondern auch eine große Chance, den Wert der Immobilie nachhaltig zu steigern. Moderne, energieeffiziente und gut ausgestattete Wohngebäude erzielen höhere Verkaufspreise, lassen sich leichter vermieten und haben langfristig geringere Betriebskosten.
Besonders niedrige Nebenkosten werden zunehmend zu einem echten Asset, da sie nicht nur die Wohnkosten für Mieter senken, sondern auch die Vermietbarkeit und den Marktwert einer Immobilie positiv beeinflussen.
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