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Die Mieten in den Metropolen steigen rasant

08/02/2024 · Autor: Marius Grumbt


Die gestiegene Nachfrage nach Wohnraum, der stockende Neubau und Mieter, die in einer Kostenfalle gefangen sind, haben den Druck auf dem Wohnungsmarkt deutscher Metropolen signifikant erhöht. Laut einer Analyse des Immobilienspezialisten Jones Lang LaSalle (JLL) stiegen die Angebotsmieten in Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt, Düsseldorf, Stuttgart und Leipzig im zweiten Halbjahr 2023 im Durchschnitt um 8,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Dieser Anstieg war deutlich höher als im Vorjahr (6,3 Prozent) und im Durchschnitt über einen Zeitraum von fünf Jahren (5 Prozent). Die Experten prognostizieren keine baldige Entspannung der Situation.

Die Studie basierte auf der Auswertung von etwa 35.000 Miet- und 41.000 Kaufinseraten für Neubauten und Bestandsgebäude. Es ist wichtig anzumerken, dass Angebotsmieten nicht zwangsläufig mit abgeschlossenen Mietverträgen übereinstimmen. Gelegentlich kann die vereinbarte Miete von den in den Inseraten genannten Werten abweichen, wenngleich dies seltener vorkommt als beim Immobilienkauf.

Die Mieten außerhalb der Metropolen steigen weniger schnell

Der Anstieg der Angebotsmieten verlief abseits der Metropolen vergleichsweise moderater. Besonders signifikant war der Anstieg in Berlin und Leipzig, mit zweistelligen prozentualen Raten, wobei JLL einen bemerkenswerten Anstieg von über 21 Prozent in der Hauptstadt verzeichnete. Im Gegensatz dazu waren die Zuwächse in anderen Metropolen mit Raten zwischen 5 und 7 Prozent niedriger. Über einen längeren Zeitraum haben Experten einen kontinuierlichen Anstieg der Mieten in Berlin beobachtet und führen dies auf die starke Zuwanderung zurück. Die Hauptstadt nähert sich inzwischen mit einer durchschnittlichen Inseratsmiete von 19,42 Euro pro Quadratmeter und Monat München (22,50 Euro) als teuerster deutscher Stadt an, so die Feststellung von JLL.

Insgesamt war die Dynamik in den Metropolen stärker ausgeprägt als in kreisfreien Städten, wo die Angebotsmieten innerhalb von zwölf Monaten um 4,8 Prozent stiegen. In den Landkreisen erhöhten sie sich um 5,5 Prozent.

Angesichts des bestehenden Wohnungsmangels erscheint der Anstieg nicht überraschend, wie der Autor Sören Gröbel betonte. Dies führe zu einer wachsenden Kluft zwischen Bestands- und Neuvertragsmieten, was Mieter davon abhalte, umzuziehen. Ein Teufelskreis entstehe, da ein stärkerer Anstieg der Mieten die Anzahl der inserierten Mietangebote verringere und die bereits angespannte Situation auf den Wohnungsmärkten zusätzlich verschärfe.

Der Druck auf dem Wohnungsmarkt intensiviert sich zusätzlich, da der Neubau aufgrund gestiegener Zinsen und Materialpreise in einer Krise steckt. Die Bundesregierung liegt deutlich unter ihrem Ziel von jährlich 400.000 neuen Wohnungen. Das Ifo-Institut prognostiziert, dass im Jahr 2024 nur 225.000 Wohnungen fertiggestellt werden sollen, im Vergleich zu geschätzten 270.000 im vorangegangenen Jahr. Insbesondere auf den Mietmärkten wird ein Überhang an Nachfrage verzeichnet, so Sören Gröbel. 'Infolgedessen ist zu erwarten, dass die Angebotsmieten weiter ansteigen werden.'

Der Rückgang der Immobilienpreise hält an

Die JLL-Analyse zeigt, dass sich der Verfall der Kaufpreise für Wohnungen beschleunigt hat. Im zweiten Halbjahr sanken die Angebotspreise für Neubauten und Bestandswohnungen in Metropolen im Durchschnitt um 7,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Ein Jahr zuvor betrug der Rückgang 1,6 Prozent. Zuletzt verzeichneten die Preise für Bestandsobjekte mit einem Minus von 8,1 Prozent einen stärkeren Rückgang als die für Neubauwohnungen (2,3 Prozent). Es ist wichtig anzumerken, dass Angebotspreise keinen genauen Aufschluss über den tatsächlichen Kaufpreis geben, da Verhandlungen zwischen Käufern und Verkäufern üblich sind.

Die aktuell niedrigen Transaktionszahlen auf dem Immobilienmarkt deuten laut JLL darauf hin, dass die Preisvorstellungen von Käufern und Verkäufern nach wie vor erheblich voneinander abweichen. Angesichts der gestiegenen Kreditzinsen bleibt das Verhältnis von Miet- zu Kaufkosten insgesamt zugunsten der Mieter verschoben. Dies dürfte laut Einschätzung von JLL dazu führen, dass auf den Mietwohnungsmärkten noch einige Zeit lang ein zusätzlicher Nachfrageschub zu verzeichnen ist.

 

Quelle: SZ online

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