Die Hauptgeschäftsführerin des Zentralen Immobilien-Ausschusses (ZIA), Aygül Özkan, erklärte, dass die Immobilienwirtschaft auch in den kommenden Jahren mit einer anhaltenden Knappheit an Wohnungen rechnet. Die Zielsetzung der Bundesregierung, bis 2025 jährlich 400.000 neue Wohnungen zu errichten, werde voraussichtlich nicht erreicht.
Özkan betonte, dass die Ampel-Koalition im Januar eine zusätzliche Milliarde für zinsverbilligte Darlehen bereitgestellt habe, um den Neubau zu fördern. Trotzdem fehle es vor allem im mittleren Segment an bezahlbarem Wohnraum, der für Berufsgruppen wie Krankenschwestern und Polizisten zugänglich sein sollte. Die gestiegenen Materialkosten, höheren Löhne für Bauarbeiter und die Zinswende machen Projekte für Investoren und Bauträger unrentabel.
Die Baugenehmigungen sind im letzten Jahr um etwa ein Viertel zurückgegangen, und die Stimmung in der Branche, gemessen vom Münchner Ifo-Institut, ist so schlecht wie seit der Wiedervereinigung nicht mehr. Um die Baubranche anzukurbeln, forderte Özkan die Länder auf, die Grunderwerbsteuern zu senken, Bauvorschriften zu vereinfachen und staatliche zinsverbilligte Darlehen anzubieten. Sie betonte, dass es jetzt wichtig sei, Maßnahmen zu ergreifen, da Wohnen ein Grundbedürfnis sei, vergleichbar mit Wasser und Brot.
Quelle: Focus online