Es gibt viele Gründe, eine Immobilie zu sanieren:
- Der Wohnkomfort steigt,
- die Heizkosten sinken,
- die Umwelt wird geschont und
- der Wert der Immobilie erhöht sich.
Was gilt es dabei zu beachten und wie lassen sich ausufernde Umbaukosten verhindern?
Wer eine Bestandsimmobilie kauft oder erbt und sie bewohnen will, wird sie meist vor dem Einzug sanieren. Häufig kommt es vor, dass die Verkäufer schon älter waren und in den zurückliegenden Jahren kaum investiert hatten. Auch waren die Grundriss-Vorlieben in den 1970er und 1980er Jahren andere als heute. Die Wohnzimmer waren großzügig geschnitten, die Küchen und Zimmer eher klein. Daher werden häufig die Grundrisse und Raumaufteilungen verändert.
Kurz gesagt: Wer in ein frisch erworbenes Eigenheim einzieht, auch wenn es schon einige Jahrzehnte auf dem Buckel hat, will dass es beim Einzug seine Traumimmobilie ist.
Einige wichtige Dinge sollten Sanierer beachten:
1. Genaue Kalkulation der Umbaukosten anfertigen und Puffer einplanen
Viele haben das Haus gerade gekauft, müssen ein Darlehen abbezahlen und der Großteil ihrer Ersparnisse ist bereits in den Immobilienerwerb geflossen. Für die folgenden Sanierungsarbeiten sollte also noch genug Geld vorhanden sein. Im Übrigen kann eine Baufinanzierung mit einem Modernisierungsdarlehen verbunden werden, sofern es sich um wertsteigernde Maßnahmen handelt.
2. Eigenen Arbeitsaufwand realistisch einschätzen
Wer einen Großteil der Arbeiten selbst beziehungsweise mit Freunden und Verwandten durchführen will, sollte die handwerklichen Fähigkeiten sowie den Zeitaufwand realistisch einschätzen. Oft wird beides „schöngerechnet“. Private Helfer müssen zudem über die Bauberufsgenossenschaft gegen Unfälle versichert werden. Darauf weist die Branchenorganisation ausdrücklich hin.
3. Abwägung: Welche Aufgaben traue ich mir und meinen Helfern zu und welche sollten lieber von einem Fachbetrieb durchgeführt werden?
Zu bedenken ist, ob man sich und seinen Helfern zutraut, ein Bad mit allen Installations- und Elektroarbeiten umzugestalten. Übernimmt das ein Fachbetrieb hat man einen fachgerechten Einbau sowie eine Gewährleistungsgarantie über fünf Jahre. Kleine Verschönerungsmaßnahmen wie das Streichen der Zimmer oder das Verlegen neuer Bodenbeläge können zumeist von Laien durchgeführt werden. Bei größeren Eingriffen in die Bausubstanz müssen außerdem Bauanträge eingereicht und Architekten sowie Statiker hinzugezogen werden. Das gilt beispielsweise für Grundrissanpassungen, bei denen Wände rausgenommen oder versetzt werden. Genehmigungspflichtig sind außerdem Anbauten wie Wintergärten oder Dachausbauten, Anpassungen der Schornsteinanlage sowie größere Fassadeneingriffe. Bis ein Bauantrag bewilligt wird, vergehen zumeist mehrere Wochen. Mit dem Bau darf erst nach Erteilung der Genehmigung begonnen werden.
4. Bausubstanz von Experten prüfen lassen
Ein Bauingenieur oder Architekt sollte in diesem Kontext auch die Bausubstanz und den Untergrund checken. Steht das Gebäude unter Denkmalschutz, muss die Denkmalschutzbehörde über geplante Veränderungen informiert werden. Sie entscheidet zum Beispiel beim Fensteraustausch, welche Art Fenster eingebaut werden müssen oder welche Farben und Materialien zu verwenden sind.
5. Bautagebuch führen
Während der Umbaumaßnahmen ist es Bauherren zudem anzuraten, ein Bautagebuch zu führen, um die Arbeiten zu dokumentieren. Auch Fotos sind hilfreich. Das vereinfacht die Abnahme.
6. Finanzierung: Zinsgünstige Darlehen und Zuschüsse nutzen
Je nach Art der Maßnahme gibt es zudem zinsgünstige Kredite und Zuschüsse, von denen Gebrauch gemacht werden kann. Das gilt zum Beispiel für die Gewinnung erneuerbarer Energie, einen besseren Einbruchschutz oder energetische Sanierungen. Bei älteren Gebäuden, die umfassend saniert werden, gibt es zudem eine Pflicht zu energetischen Verbesserungen.
Bundesweit gibt es über 6.600 Förderungen zum Bauen und Modernisieren. Egal, ob zum Hauskauf, für Neubau, Sanierung oder die Investition in eine neue Heizung, eine PV-Anlage, ein Elektrofahrzeug, in Barrierefreiheit oder Einbruchschutz –für all diese Investitionen stehen Fördergelder bereit.
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